Konzertbericht

Madaseka live in Düsseldorf 2024

12/05/2024 2024-05-12 10:59:00 JaME Autor: SaKi Fotograf: SaKi

Madaseka live in Düsseldorf 2024

Am 8. April heizte das Metal-Duo Mada mitakoto no nai sekai, kurz Madaseka, dem Publikum in Düsseldorf ein.


© SaKi

Ein angenehm warmer April-Abend in Düsseldorf. In der Altstadt hatte sich vor dem rennomierten Ratinger Hof eine Schlange gebildet, die auf den regulären Einlass für das Konzert des J-Metal-Duos Mada mitakoto no nai sekai (kurz: Madaseka) wartete. Einige Fans waren bereits im Club, um Gitarristin und Komponistin Mitsuru (ex-BRIDEAR) und Sängerin Hashimura Hime im Rahmen eines Meet & Greet zu treffen. Pünktlich um 19 Uhr war es dann so weit: Die übrigen Fans durften in den Club und suchten sich direkt einen Platz vor der niedrigen Bühne. Vorfreudig packten manche Fans sogar Leuchtstäbe aus, andere präparierten ihr Smartphone, um ja keine Sekunde des kommenden Konzerts zu verpassen. Kein Wunder, denn diese Show am 8. April in Düsseldorf war einer von nur zwei Terminen von Madasekas Europatour 2024. Tags zuvor war das Duo auf der aniMUC Convention in Fürstenfeldbruck bei München aufgetreten. Die Vorfreude auf das exklusive Konzert lag greifbar im Raum.

Lange mussten die Fans glücklicherweise nicht mehr warten. Mitsuru und Hime traten durch den Haupteingang des Clubs – in Ermangelung eines Backstage-Bereichs hinter der Bühne – und Tourmanger Marc gab dem Soundtechniker ein Zeichen. Das Intro begann und sofort zeigten die anwesenden Fans ihre Begeisterung durch rhythmisches Klatschen. Natürlich hatten sie die beiden Musikerinnen bemerkt und formten schnell eine Gasse in ihrer Mitte, um Mitsuru und Hime den Zugang zur Bühne zu ermöglichen. Zwei Fans hielten eines der Face-Towels mit dem Bandlogo hoch über den Gang, sodass zuerst Mitsuru und im Anschluss Hime wie durch ein Tor die Bühne betreten konnten. Die beiden Frauen waren sichtlich gut gelaunt und legten sofort mit dem ersten Song "escape" los.

Das Publikum ging sofort gut mit, während Hime und Mitsuru voller Energie über die Bühne wirbelten. "escape" von Madasekas erstem Mini-Album "Yugen Monochrome" war ein toller Opener, weil er viele Signature-Elemente ihrer Musik vereint. Hime wechselte mühelos zwischen hohen, klaren Gesangslinien und tiefen Growls in diesem kraftvollen Titel, während Mitsuru mit ihren Riffs immer wieder Akzente vor dem elektronischen Background setzte und in ihrem Solo glänzen konnte. Die Fans ließen sich nicht lange bitten und bangten mit, zeigten die Pommesgabel und bewegten sich zum Beat.

Es folgten vier Titel von Madasekas zweitem Mini-Album "Mugen Parallel World". Den Anfang machte das extrem mitreißende "blue rose", das als klassisches Metal-Brett ohne elektronische Elemente richtig gut abging. Während des Refrains stieg Sängerin Hime auf ihre Monitoring-Box und feuerte das Publikum noch weiter an, die Fans klatschten begeistert mit, reckten die Fäuste in die Luft und schwenkten ihre Leuchtstäbe. Mitsuru zauberte zwei richtig krachige Solos aufs Parkett, die mit Zwischenjubel honoriert wurden. 

Im darauffolgenden MC begrüßte Hime die Anwesenden und fragte auf Englisch „Mögt ihr Heavy Metal?!“ – die Antwort bestand aus einem deutlichen „Yeah!“ und einigen Pommesgabeln in der Luft. Hime forderte die Fans auf, zusammen mit der Band die Show zu genießen und kündigte den nächsten Titel an: "Miral Signal". Der Song ist ein absoluter Headbanger, der ab Sekunde eins richtig in die Vollen geht, nur um dann in eine tanzbare Verse zu wechseln. Die ruhigen Zwischensequenzen gewährten keine wirkliche Verschnaufpause, sondern mündeten schnell im tanzbaren Refrain, nur um dann wieder das ganze Repertoire an Sounds aufzufahren, das Mitsuru mit kraftvollen Riffs garnierte. Die Fans bangten den ganzen Song über mit in die Höhe gereckten Händen mit.

Nahtlos ging es mit "Seize your Moment" weiter, das bis zur Bridge alles auffährt, was man zum Headbangen braucht. Das Publikum ging in die Vollen, während Hime es immer wieder anfeuerte. Mitsuru zimmerte ein schnelles, virtuoses Solo ins zweite Drittel, das von einem Duett von Himes klarem Refrain und „Oy, oy, oy!“-Rufen aus den Reihen der Fans abgelöst wurde. Ohne Pause ging es weiter mit dem mitreißenden "Next Stage" – dem vorerst letzten Song von "Mugen Parallel World". Hier war das Publikum direkt zu Beginn am Start und unterstützte Hime mit einem „Oy, oy!“-Chor – etwas, das sich das ganze Stück über wiederholen sollte. Mitsurus Solo wurde ausgiebig mit Jubel und Applaus begleitet. Die beiden Musikerinnen waren den ganzen Song über extrem gut drauf und warfen alles in den Song, was sie zu geben hatten. Während Hime auf ihrer Box stand, richtig Stimmung machte und sich ein „Oy, oy, oy, oy!“-Battle mit den Fans lieferte, ging Mitsuru breit lächelnd zu ihren Riffs ab und bangte im Takt.

Nach diesem Power-Block brauchten Publikum und Band eine kurze Auszeit in Form eines MCs. Hime kündigte einen neuen Song an: "Darkness". Tiefblaues Licht flutete die Bühne, als der klassische Heavy Metal Song losbretterte. Für ihr Solo stieg Mitsuru diesmal auf eine eigens für sie auf die niedrige Bühne gestellte Getränkekiste und ließ gut gelaunt ihre Finger über die Saiten fliegen. Mit "Sound Of My Heart" schloss sich ein heavy Song an, der Metal, elektronische Elemente und sogar Rap-Parts vereint. Hime begann mit einem kräftigen Scream und forderte das Publikum während der ersten Strophe bereits zum Mitklatschen auf. Das ließ sich selbstverständlich nicht lange bitten und übernahm sogar die Screams in den Zwischenseqenzen. Mitsuru rockte erneute auf ihrer Kiste und bertrachtete lächelnd die feiernden Fans.

Kaum waren die letzten Töne verklungen, wummerte nahtlos "realize" aus den Boxen – der fünfte Song vom Mini-Album "Mugen Parallel World" in diesem Set. Der schnelle Kracher war bei den Fans offensichtlich beliebt, denn sie bangten im Takt, schwenkten ihre Handtücher und klatschten während der Strophen energisch mit. Auch Hime und Mitsuru gaben alles, feuerten die Anwesenden an und feierten zusammen mit ihnen.

Zeit für eine Pause? Weit gefehlt! Fans und Band schwitzten gleichermaßen, aber kaum klang der erste Ton von "Gokusaishiki no Utopia" aus den Boxen, mobilisierten alle noch einmal ihre Kräfte und gingen richtig ab. Der Song ist gespickt mit Dubstep- und elektronischen Elementen, überzeugt aber auch durch klare Metal-Kante und macht live einfach extrem Spaß. Hime schwenkte im Refrain zusammen mit den Fans ihr Handtuch hoch über dem Kopf und feuerte das Publikum immer wieder zu „Oy, oy!“-Rufen an – die Response ließ nicht lange auf sich warten und war kraftvoll wie eh und je. Die ganzen Song über sprangen, tanzten und headbangten die Anwesenden, der Club verwandelte sich spätestens jetzt in eine einzige große Party.

Nun war es definitiv Zeit, um einen Moment lang Atem zu schöpfen. Hime nutzte das MC, um die Fans zu fragen, ob sie Spaß hätten – die Antwort war eindeutig. Sie kündigte an, dass sie auf jeden Fall wiederkommen würden und freute sich schon auf ein Wiedersehen. Zeit für den letzten Block des Abends, eingeleitet vom Heavy Metal-lastigen "Break Away", bei dem Mitsuru direkt zu Beginn mit einem Power-Solo glänzen konnte. Während Mitsuru lächelnd die Bühne einnahm und immer wieder die Fans anfeuerte, wechselte Hime erneut mühelos zwischen hohen, klaren Gesangsparts und Death Growls. Besonders die melodischen Parts luden zum Mitmachen ein und so verwunderte es nicht, dass das Publikum permanent die Fäuste in die Luft reckte, sich im Takt bewegte und zu den Growls die Haare schüttelte.

Mit "Reincarnation" ging es mit einem kraftvollen Power Metal-Brett weiter. Besonders Himes Performance war extrem energetisch, während Mitsuru ihren Platz am vorderen Bühnenrand immer öfter einnahm und gut gelaunt die headbangenden Fans beobachtete. Nach dem Refrain wiederholte sich das beliebte „Oy! Oy! Oy!“-und-Response-Spiel zwischen der Sängerin und dem Publikum, bevor Mitsuru wieder mit flinken Fingern ein Solo ins zweite Songdrittel schmetterte.

Nach diesem Song von 2022 stand nur noch ein Titel auf der Setlist – ein überaus beliebter Klassiker von Madasekas erstem Mini-Album: "Get on the Tailwind". Der Song durfte auf keinem Konzert fehlen und machte auch diesmal viel Spaß. Es entwickelte sich sogar eine kleine Furi-Choreo zwischen Band und Fans, die sichtlich Freude an dem Song hatten. Mitsuru begeisterte jeweils mit ihrem ersten und zweiten Power-Solo. Doch besonders nachdem Hime ihre komplexe Gesangsstrecke phänomenal absolviert hatte, erntete sie einiges an Zwischenjubel. Zum Ausklang des Songs rief die Sängerin überschwänglich auf Englisch „Danke, Düsseldorf! Madaseka!“ und winkte den Anwesenden. Damit endete das zweite Deutschland-Konzert von Madaseka in diesem Jahr. Während des Outros am Ende verabschiedete sich die Band mit einem „Bis zum nächsten Mal!“ und klatschte mit den Fans ab, während sie die Bühne verließen. Auch wenn sofort Rufe nach einer Zugabe laut wurden, kehrte die Band nur auf die Bühne zurück, um sich zu bedanken und abzubauen. Dass es nach einer guten Stunde Konzert keine Zugabe und keine Signing Session gab, war ein bisschen schade. Als Trost konnten interessierte Fans signierte Poster und Autogrammkarten direkt am Merch-Stand kaufen. Während Musik von lynch. und anderen heavy Visual Kei Bands aus den Club-Boxen schallte, sammelten sich die Fans am Merch-Stand und an der Bar, um den gelungenen Konzertabend gemeinsam ausklingen zu lassen. In einem war man sich jedenfalls einig: Das nächste Konzert von Mada mitakoto no nai sekai konnte gar nicht schnell genug kommen – und dürfte dann gern noch länger gehen, um die Songs der beiden talentierten Musikerinnen noch mehr genießen zu können.

Wer jetzt in Erinnerungen schwelgen oder Madaseka kennenlernen will, schaut sich am besten hier im Anschluss die beiden Musikvideos zu "Reincarnation" und "escape" an.


 

Setlist:

Intro / SE
01. escape
02. blue rose
MC
03. Mirai Signal
04. Seize your Moment
05. Next Stage
MC
06. Darkness
07. Sound Of My Heart
08. realize
09. Gokusaishiki no Utopia
MC
10. Break away
11. Reincarnation
12. Get on the Tailwind
Outro / SE

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